Ein neues Ich by Dispenza Joe

Ein neues Ich by Dispenza Joe

Autor:Dispenza Joe [Joe, Dispenza]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gehirnforschung, Neurobiologie, Quantenselbst, Meditation, Neuronale Umstrukturierung
veröffentlicht: 2014-12-21T00:00:00+00:00


Kapitel 7

Die Lücke

Eines Tages saß ich auf der Couch und dachte über die Bedeutung von Glück nach. Mir fehlte die Freude in meinem Leben, aber fast alle Menschen, die mir wichtig waren, hätten mir wahrscheinlich auf der Stelle so etwas erzählt wie: »Du hat doch unglaubliches Glück. Du hast eine wunderbare Familie und hübsche Kinder. Du hast Erfolg als Chiropraktiker. Du hältst Vorträge vor Tausenden von Menschen, reist um die Welt zu außergewöhnlichen Orten, du hast an dem Film ›What the BLEEP Do We Know!?‹ mitgearbeitet, und viele Leute fanden deine Botschaft toll. Du hast sogar ein ziemlich erfolgreiches Buch geschrieben.« Damit hätten sie durchaus sämtliche richtigen emotionalen und logischen Töne getroffen.

Doch für mich war etwas nicht stimmig. Ich reiste von einer Stadt in die andere, hielt jedes Wochenende Vorträge; manchmal hakte ich in drei Tagen zwei Städte ab. Und mir schien, ich war so beschäftigt, dass ich das, was ich lehrte, aus Zeitmangel selbst nicht praktizierte.

Ich war verstört, denn mir wurde klar, dass ich mein Glück im Außen suchte; die Freude am Reisen und Referieren hatte nichts mit wahrer Freude zu tun. Anscheinend brauchte ich all die Menschen, Dinge und Orte außerhalb meiner selbst, um mich gut zu fühlen. Das Bild, das ich nach außen abgab, hing von äußeren Faktoren ab. Wenn ich nicht gerade einen Vortrag hielt, ein Interview gab oder Patienten behandelte und zu Hause war, fühlte ich eine große Leere.

Verstehen Sie mich nicht falsch; in mancher Hinsicht waren diese äußeren Gegebenheiten wirklich toll. Ein Beobachter, der mich bei einem Vortrag, tief versunken in die Ausarbeitung einer Präsentation im Flugzeug oder beim Beantworten Dutzender von E-Mails am Flughafen gesehen hätte, hätte mich wohl für ziemlich glücklich gehalten. Und hätte man mich in solchen Augenblicken gefragt, hätte ich – und das ist die traurige Wahrheit – wohl eine ähnliche Antwort gegeben: »Ja, alles läuft super. Mir geht’s prima. Ich hab echt Glück.«

Aber in einem Augenblick der Ruhe, wenn ich nicht von all diesen Reizen bombardiert worden wäre, hätte die Antwort ganz anders gelautet: »Irgendetwas stimmt nicht. Ich bin so verunsichert. Alles fühlt sich wie die immer selbe alte Leier an. Irgendetwas fehlt mir.«

An dem Tag, als ich den Hauptgrund für meine Unzufriedenheit erkannte, wurde mir auch klar: Ich brauchte die Außenwelt, um mich daran zu erinnern, wer ich war. Meine Identität – das waren inzwischen die Leute, mit denen ich redete, die Städte, die ich besuchte, all das, was ich beim Reisen unternahm, die Erfahrungen, die mich als diese Person namens Joe Dispenza bestätigten. Und war einmal gerade niemand in Reichweite, der mir diese Identität in Erinnerung rief, die in der Welt da draußen als »ich« bekannt war, wusste ich nicht mehr so genau, wer ich überhaupt war. All mein wahrgenommenes Glück war, so erkannte ich, einfach nur eine Reaktion auf äußere Reize, die in mir bestimmte Gefühle hervorriefen. Ich war komplett von meiner Umwelt abhängig, war süchtig nach äußeren Fingerzeigen zur Verstärkung meiner emotionalen Sucht. Was für ein Moment! Schon eine Million Mal hatte ich gehört, dass Glück von innen kommt, doch nie zuvor war es mir derart klar geworden.



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